1. Erntebericht über die Braugerstenernte 2021 in Deutschland

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die Sommergerstenernte 2021 bleibt weit hinter den Erwartungen, die bei den Ernterundfahrten aufgrund der guten Wasserversorgung und moderaten Witterungsbedingungen für Sommergerste prognostiziert wurden. Bereits im Frühjahr 2021 war klar, dass die Anbaufläche für Sommergerste in Deutschland mit nur noch knapp 300.000 ha stark eingebrochen ist. Der immense Flächenverlust (- 16 % zum Vorjahr) kumuliert sich nun mit einem unterdurchschnittlichen Ernteausgang zu einer knappen Gesamterntemenge von rund 1,57 Mio. Tonnen. Zwar hatte das insgesamt sehr kühle und niederschlagsreiche Frühjahr den Getreidebeständen in Deutschland gutgetan, so dass aufgrund guter Bestockung und einer gesunden Jugendentwicklung der Bestände kein Anlass zur Sorge für die Ernte 2021 bestand. Erste Ernteergebnisse zeigen jedoch, dass auf schweren Böden Staunässe, Lager, mangelnde Sonnenscheindauer und die schleppende, durch intensive Niederschlagsereignisse immer wieder unterbrochene Ernte zu Problemen führte, die sich in der Erntemenge und der Qualitäten niederschlagen. Bereits die Wintergerstenernte deutete darauf hin, dass die hl-Gewichte unterdurchschnittlich ausfallen werden. Insbesondere in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen sind die Vollgerstenanteile unbefriedigend. Mit 86,7 % Vollgerstenanteil über alle Bundesländer bleibt der Durchschnitt weit hinter dem Vorjahr (93,2 %). Mit einem durchschnittlichen Eiweißgehalt von 10,6 % liegt die Ernteware zum größten Teil im Soll der Spezifikationen. Lediglich in Nordrhein-Westfalen, in Teilen Thüringens und im Norden Bayerns wurden vermehrt Partien mit höheren Eiweißgehalten erfasst. Aus den rund 1,57 Mio. Tonnen geernteter Sommergerste lassen sich rein rechnerisch in Deutschland über die Qualitätsergebnisse gut 1 Mio. Tonne Qualitätsbraugerste separieren. Vor dem Hintergrund, dass die Erntefenster zwischen den Niederschlagsereignissen oft kurz waren und sich die Sommergerstenernte trotz schlagkräftiger Erntetechnik bis Ende August hinzog, wurden auch Partien mit erhöhtem Wassergehalt und Auswuchs angedient. Auch die äußere Qualität wurde durch die lange Standzeit vieler Partien auf den Feldern beeinträchtigt.

Laut ersten Erkenntnissen hatte die im Herbst gesäte Sommergerste, die immer mehr Flächenanteile auf sich zieht, aufgrund der früheren Reife in diesem Jahr Vorteile. Die Hauptsorten, die sich 2021 im Anbau befanden, waren Avalon, Leandra, Solist, Accordine und bereits die beiden neuen vom Berliner Programm zur Verarbeitung empfohlenen Sorten Amidala und KWS Jessie. RGT Planet und ältere Sorten im Vertragsanbau ergänzen das Sortenspektrum. Die Datenbasis der beigefügten Tabelle ist noch nicht in allen Bundesländern sehr valide. Die späte Ernte hat auch die Auswertung der Muster aus der „Besonderen Ernteermittlung“ in den Ämtern und Kammern verzögert. Die erfassten Mengen und Qualitätsergebnisse spiegeln sich nicht im aktuell knappen und hochpreisigen Markt für Braugerste wider. Der endgültige Erntebericht der Braugersten-Gemeinschaft e.V. erscheint Mitte November 2021.

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